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Start Spielberichte 1. Herren Zweieinhalbmonatige Sieglosserie überwunden

Zweieinhalbmonatige Sieglosserie überwunden

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Am letzten Doppelspieltag der Vorrunde bot die 1. Herren vieles, was sie während der vergangenen zwei Monate oft vermissen ließ: Motivation, Kampf, Begeisterung, Teamgeist und nicht zuletzt auch den resultierenden Erfolg in einem Meisterschaftsspiel. Die angepeilte 2:2-Punkteausbeute in den Spielen gegen Wittlich und Dreis am 1. Dezember gelang auch so zur Zufriedenheit aller Dichtelbacher. Es hätte sogar noch besser laufen können, aber die Erkenntnisse aus den beiden Meisterschaftsspielen sind trotzdem wertvoll.

Nachmittags um 15 Uhr an diesem eisigen Samstag war erstmals die TTSG 76 Wittlich zu Gast in der Römerhalle Dichtelbach. Leider musste die 1. Herren auf ihre Nummer 2, Torsten Musshoff, verzichten. Dafür sprang der sich derzeit sehr gut entwicklende und erst 13-jährige Dario Stenzhorn aus der Reserve ein, womit die Mannschaft ein Durchschnittsalter von 23 Jahren aufwies. Da das Hauptaugenmerk auf der Partie gegen den Tabellenletzten Dreis am Abend lag, wollte man die eingespielten Kombinationen Nico Ballbach/Fabian Mades und Moritz von Streng/Gerd Kappes nicht auseinanderreißen, damit sie sich bereits nachmittags aufeinander einspielen konnten. Damit traten Moritz und Gerd als Doppel 1 an, Nico und Fabian wie gewöhnlich als zweites Doppel und Arturo und Dario an dritter Stelle.

Gerd und Moritz zeigten, dass sie derzeit gut harmonieren und erspielten sich eine 2:1-Satzführung. Diese brachten sich jedoch zum dritten Mal in dieser Saison nicht ins Ziel. Während Fabian und Nico wieder einmal glatt mit 0:3 dem gegnerischen Spitzenduo unterlagen, sorgten Arturo und Dario nach sehenswerten Leistungen für den Anschlusspunkt zum 1:2 und hielten den TuS im Rennen - psychologisch sehr wichtig. Arturo gewann anschließend - wenn auch erst im fünften Satz - nach streckenweise herausragenden Bällen hochverdient gegen den Blockspieler Hanio und glich auf 2:2 aus. Fabian, der ins vordere Paarkreuz aufgerückt war, verkaufte sich trotz teilweise einfachen Fehlern bei aussichtsreichen Vorhandbällen gut und konnte gegen Griebler sogar den ersten Satz für sich entscheiden. Nach deutlichen Satzgewinnen in den Durchgängen zwei und drei verwandelte Griebler auch im vierten Satz den entscheidenden Ballwechsel zum knappen 11:9 zu seinen Gunsten.

Punkteteilung auch in der Mitte: Nico unterlag Meyer in drei knappen Sätzen und Gerd (Foto) bewies seine gute Form bei seinem Viersatzerfolg gegen die Wittlicher Nummer 3, Stauber. Vorentscheidend war dabei beim 1:1-Satzzwischenstand der hart erkämpfte 17:15-Satzerfolg im dritten Durchgang. Im hinteren Paarkreuz hatte Moritz gegen den in dieser Saison noch ungeschlagenen Materialspieler Hartmann große Chancen auf Satzgewinne, ließ diese jedoch in den Sätzen eins und drei trotz teilweise hoher Führungen ungenutzt und wurde mit einem 0:3 bestraft. Anders Dario: Ohne Erwartungsdruck konnte er auf lockere und trotzdem konzentrierte Art gegen Kriewitz - ebenfalls mit Noppen außen auf der Rückhand - auftreten. Nach hoch verlorenem ersten Satz hatte er sich auf das Material eingestellt und gewann die folgenden drei Sätze in kämpferischer Manier, sodass der TuS nach der Hälfte der Einzel überraschend nur mit 4:5 im Hintertreffen lag.

Und nun schlug zum zweiten Mal die Stunde von Arturo, der im Spitzenspiel der beiden Einser hauchdünn gegen Griebler, einen der besten Spieler der Liga, mit 13:11 im fünften Satz die Oberhand behielt. Fabian zog erwartungsgemäß auch gegen Hanio den Kürzeren, hatte allerdings bei 9:5 im dritten Satz zu seinen Gunsten die Chance auf einen Satzerfolg. Doch auch der blieb ihm aufgrund von Unfähigkeit verwehrt. Dass Nico einer der wichtigen Spieler auch für die Zukunft der 1. Herren ist, bewies der junge 15-Jährige bei seinem Fünfsatzsieg im Anschluss gegen Stauber. Den Rückschlägen der Satzverluste in Durchgang eins und drei trotzte er mit einem 11:8 und einem 11:6 in den letzten beiden Sätzen. Damit fuhr er immerhin seinen fünften Saisonsieg im Einzel im mittleren Paarkreuz ein. Gerd war hingegen wie Nico zuvor mit dem aggressiv agierenden Meyer überfordert.

Hinten bezwang Moritz nach sehr guter Leistung ebenfalls Kriewitz in vier Sätzen, während daneben Dario dem starken Hartmann nach chancenlosen Spiel zum Sieg gratulieren musste. Es stand 7:8 aus Dichtelbacher Sicht. Man hatte bereits wesentlich mehr erreicht, als man sich zuvor hätte erträumen können. Denn Wittlich steht an der dritten Tabellenposition und ist bislang das einzige Team gewesen, das dem Ligaprimus Kirn schon einen Meisterschaftspunkt abgenommen hat.

Im alles entscheidenden Schlussdoppel war die Stimmung in der Halle phantastisch. Die Mitspieler und die wenigen Fans unterstützten die leidenschaftlich kämpfenden Dichtelbacher Gerd und Moritz frenetisch. Auch nach zwei ärgerlich verlorenen Sätzen (zweimal 9:11) gaben sich die Hausherren nämlich nicht auf und führten im dritten Durchgang sogar mit 10:8. Doch das reichte nicht. Nach intensiven weiteren acht Ballwechseln stand Wittlich als Sieger fest. Dennoch spendeten die Zuschauer nach dem Spiel Beifall, was auch angesichts der Dichtelbacher Leistung gegen eines der Top-Teams der Liga verdient war. Verdient war allerdings letztlich auch der Wittlicher Sieg, denn die Eifeler hatten in der Endabrechnung ganze 13 Sätze mehr gewonnen. Doch was wäre wohl mit einer kompletten Mannschaft möglich gewesen? Diese Frage zu stellen ist müßig und bringt die Mannschaft nicht weiter. Aber die Leidenschaft und die Begeisterung, die bei dieser Partie geherrscht haben, müssen wieder regelmäßig erreicht werden, wenn man auch gegen vermeintlich stärkere Gegner einmal erfolgreich sein und auch Punkte stehlen möchte.

Am Abend folgte das anfänglich als wesentlich wichtiger ausgegebene Spiel gegen den TTV 1970 Dreis aus der Eifel. Komischerweise konnten der Schwung und die positiven Emotionen der ersten Begegnung des Tages nicht ganz mitgenommen werden. Das mochte wohl auch daran liegen, dass Spitzenmann Arturo nach den intensiven Einsätzen am Nachmittag über wieder aufkommende Kniebeschwerden klagte und ein schmerzfreier Einsatz ausgeschlossen war. Um es vorweg zu nehmen: In seine beiden Einzeln und dem Schlussdoppel behinderten die Beschwerden ihn dermaßen stark, dass er diese Spiele ohne adäquate Gegenwehr am Ende verloren geben musste. Doch im Auftaktdoppel biss er noch einmal auf die Zähne und fuhr zusammen mit Torsten, der wieder ins Team zurückgekehrt war, einen äußerst knappen aber umso wichtigeren Viersatzsieg ein. Fabian und Nico spielten nicht unbedingt sehr gut, vermochten aber immerhin dem Dreiser Topdoppel der beiden Akteure aus dem vorderen Paarkreuz einen Satz abzunehmen - den ersten Satz, den das Doppel in der ganzen Vorrunde gewinnen konnte. Wieder zurück als Doppel 3 gesetzt gewannen Gerd und Moritz klar in drei Sätzen ihr Spiel. Damit gelang es zum zweiten Mal in dieser Spielzeit nach dem Simmern-Spiel im September, eine Führung nach den Doppeln zu erspielen.

Nach der erwähnten Niederlage Arturos zeigte sich Torsten in seinem ersten Einzel gegen Simonis in alter Stärke und konnte seinem Gegenüber sein Spiel aufzwingen. Das Resultat war ein klares 3:0. Fabian kam anschließend nach zuletzt sieben Niederlagen infolge endlich wieder zu einem Erfolgserlebnis. Obwohl seine Darbietung alles andere als souverän war, triumphierte er gegen den in dieser Saison noch sieglosen Luang A Math, der eigentlich im hinteren Paarkreuz spielt und aufgrund des Fehlens der Nummer 3 Dreis' aufrücken musste, in vier Sätzen. Nico kam mit dem Rückhandmaterial von Reichert im parallelen Spiel nicht so gut zurecht. Nachdem er sich darauf eingestellt hatte, fehlte ihm in den entscheidenden Momenten dann auch noch das Glück. Das 0:3 verlief aufgrund der letzten beiden Sätze (15:17 und 11:13) enger, als es das Satzergebnis vermuten lässt.

Im hinteren Paarkreuz erwies sich zunächst Gerd erneut als eine Bank. Nach ungefährdeten drei Durchgängen war seine Partie gegen den Ersatzspieler der Eifeler in trockenen Tüchern. Moritz hingegen wurden von Heinz alle Fähigkeiten abverlangt. Im fünften Satz wendete sich die ansonsten ausgeglichene Begegnung zugunsten des Gastes, der letztlich siegen konnte. Dichtelbach führte nun nur knapp mit 5:4.

Nach Arturos zweiter Niederlage war Torsten gefordert, die Bilanz im vorderen Paarkreuz insgesamt wenigstens ausgeglichen zu gestalten. Dies gelang ihm nach einem 1:2-Rückstand noch durch zwei souveräne Satzerfolge zum 3:2-Endstand. Anknüpfend an den ersten Einzeltriumpf übernahm Fabian anschließend auch gegen Reichert nach schwachem Start die Initiative und zog das Spiel an sich. Im vierten Satz sah alles nach einem kurzen Prozess aus, der Dichtelbacher führte mit 2:1 in den Sätzen und 10:4 in den Punkten. Aber erst seinen fünften Matchball infolge verwandelte Fabian dann zum 11:9-Satzgewinn, sodass das nervlich sehr stark beanspruchte Publikum erleichtert aufatmen konnte. Zukünftig wird wohl keiner mehr seine Herztropfen fahrlässig zu Hause liegen lassen. Nico kam im folgenden Einzel auch mit dem offen spielenden Luang A Math nicht zurecht. Erst den dritten Satz entschied der Jüngste im Team für sich. Im vierten Satz war Nico dann erneut nahe dran am Satzgewinn, verspielte allerdings die sich bietenden Chancen und verlor mit 12:14.

Nun beim Stand von 7:6 war es erneut Gerd, der durch einen kampfstarken Sieg über Heinz in vier Durchgängen siegreich blieb und immerhin schon einmal ein Unentschieden sicherte. Doch das war der 1. Herren nicht genug. Man wollte unbedingt gegen den punktlosen Tabellenletzten aus Dreis gewinnen. Die letzten beiden Spiele liefen. Das Schlussdoppel war als erstes beendet. Mehr oder minder chancenlos gingen die Dichtelbacher mit 0:3 unter. Nun musste also Moritz gewinnen und gute Gelegenheiten dazu boten sich bereits im vierten Satz. Doch Moritz ließ Matchbälle verstreichen und stand nach 11:13 nun mit dem Rücken zur Wand. Der fünfte Satz musste über Sieg oder Unentschieden für das ganze Team entscheiden. Und Moritz hielt dem Druck stand. Gleich zu Anfang setzte sich der zu Beginn der Saison zum TuS gewechselte Neuzugang aus Bockenau von Ersatzspieler Friedrich ab und verwandelte schließlich den umjubelten Matchball zum 11:7. Damit gewinnt der TuS Dichtelbach im letzten Meisterschaftsspiel 2012 das so wichtige Kellerduell und überwintert punktgleich mit dem Viertletzten, dem VfR Simmern 3, auf dem zehnten und damit drittletzten Tabellenplatz in der 2. Rheinlandliga Süd-West.

Nach einer wie erwartet schwierigen Saison konnte der TuS immerhin eine Bilanz von 6:16 Punkten erspielen. Auch wenn dies nicht unbedingt überragend ist - zugetraut hatten die Ligakonkurrenten die drei Siege gegen Kreuznach, Simmern und Dreis dem TuS nicht unbedingt. Da allerdings vier Mannschaften nach dem letzten Spieltag im April absteigen werden und das rettende Ufer bereits drei Meisterschaftspunkte entfernt liegt, wird es in der Rückrunde noch einmal schwerer für das Dichtelbacher Team. Umso schmerzlicher ist die knappe 7:9-Pleite gegen Wittlich zu werten. Auch wenn die meisten gegnerischen Mannschaften stärker einzuschätzen sind, besteht immer eine kleine Chance auf einen Punktgewinn. Gerade als Underdog muss Dichtelbach dann auch einmal zuschlagen und in Zukunft möglichst auch immer komplett antreten.

Der zweite wichtige Schritt, nämlich die Jugend im Verein langsam an ein hohes Niveau, wie es in der Verbandsklasse gespielt wird, heranzuführen, findet erfolgreich statt. Nico Ballbach konnte wertvolle Erfahrungen in der Liga sammeln und überzeugte in etlichen Spielen durch sehr gute Leistungen. Die Erfolge, die in dieser Vorrunde noch eher spärlich waren, werden bei weiterem regelmäßigem Training künftig automatisch steigen. Auch Dario Stenzhorn überzeugte bereits bei seinem ersten und bislang einzigen Rheinlandligaeinsatz mit einem Einzel- und einem Doppelsieg und empfiehlt sich daher auch für zukünftige Einsätze. Eingedenk der Tatsache, dass mit dem 14-jährigen Joel Mähringer ein weiteres Talent erfolgreich in den Dichtelbacher Teams aufsteigt und derzeit positiv in der 2. Herren spielt, kann man durchaus damit liebäugeln, vielleicht in einer der kommenden Spielzeiten wirklich auf Augenhöhe in der 2. Rheinlandliga mitzuspielen. Aber bis dahin vergehen sicherlich noch einige Spiele Dichtelbacher Mannschaften, ob auf Rheinland- oder Bezirksliganiveau.

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 05. Dezember 2012 um 12:48 Uhr  

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