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Start Spielberichte 1. Herren Der Simmern-Fluch ist gebrochen

Der Simmern-Fluch ist gebrochen

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Irgendwann reißt jede Serie einmal - zum Glück! Denn im vierten Aufeinandertreffen der 1. Herren mit dem VfR Simmern 3 binnen eines Jahres kann sich endlich auch der TuS einmal behaupten. Gerade jetzt, wo es um wichtige Meisterschaftspunkte gegen den Abstieg in der 2. Rheinlandliga Süd-West geht, zeigen sich die Dichtelbacher topfit und nutzen auch den Umstand, dass Simmern derzeit auf ihre verletzte Nummer 3, Dominik Christian, verzichten muss. Außerdem war auf Gästeseite Jens Dieterich verhindert. Doch auch ein Spiel gegen einen ersatzgeschwächten Bezirksligameister muss erst einmal gewonnen werden. In der vergangenen Saison war dies der 1. Herren nämlich nicht gelungen.

Gleich zu Beginn unterstrichen die Hausherren in der Römerhalle ihre Siegambitionen mit zwei Doppelerfolgen durch Arturo Pastoriza/Torsten Musshoff und Gerd Kappes/Moritz von Streng. Dabei gelang es dem Doppel 3 mit Gerd und Moritz im vierten Satz sogar einen 5:9-Rückstand noch in ein 11:9 zu verwandeln. Nico Ballbach/Fabian Mades unterlagen erwartungsgemäß der Kombination Andreas Fahning/Richard Seibel, die das etatmäßige vordere Paarkreuz der Kreisstädter darstellen. In einem Match auf Messers Schneide konnte Arturo im Anschluss Seibel mit 11:9 in fünf Sätzen bezwingen. Kurios war dabei der Matchball: Einen halblang von Arturo servierten Aufschlag wollte Seibel noch anziehen, blieb jedoch mit dem Schläger am Tisch hängen. Der Tischtennisschläger verselbstständigte sich und flog Arturo in die Arme. Die Schockstarre der Zuschauer in der Halle durchbrach Seibel und kommentierte seinen Angriffsversuch mit einem knappen "Der war nicht gut."

Auf der anderen Seite bot Torsten seinem Gegenüber Fahning, der in der vergangenen Saison mit der zweiten Mannschaft der Simmerner noch in der Oberliga Erfolge verzeichnet hatte, ordentlich Paroli. Doch seine Führungen in den Sätzen eins und zwei verspielte er immer wieder, sodass am Ende ein ernüchterndes und nicht ganz den Spielverlauf wiedergebendes 0:3 zu Buche stand. Im mittleren Paarkreuz profitierte Fabian von vielen einfachen Punktgewinnen gegen den Ex-Dichtelbacher Julio Perez Rua und triumphierte in vier Sätzen. Einen völlig unerwarteten Punktgewinn landete Nico Ballbach, der locker und befreit aufspielte und über sich hinaus wuchs. Gegen den hoch eingeschätzten Stefan Külzer, der vor der Saison von Absteiger Beltheim nach Simmern gewechselt und in den vergangenen Jahren immer im vorderen Paarkreuz der Liga erfolgreich agiert hatte, legte Nico unverkrampft los. Zwar wurde sein Engagement im ersten Satz noch nicht von Erfolg gekrönt, doch die Sätze zwei und drei sicherte er sich verdient. Im Gegensatz zu manch anderer Partie in dieser Saison nahm der 15-Jährige nun aber nicht das Tempo aus dem Spiel und komplettierte seine Glanzleistung mit einem 14:12 im vierten Satz. Der Beifall war groß.

Einen klaren Vorteil zeigten die Gastgeber im hinteren Paarkreuz: Sowohl Gerd (Foto), der Björn Arend in vier, als auch Moritz, der Marco Hofmann in fünf Sätzen in Schach hielt, vermittelten durch ihre positive Körpersprache, dass eine Niederlage für sie nicht infrage kam. Gerade Moritz bot nach zwischenzeitlichen Konzentrationsschwächen immer wieder sehr gute Angriffskombinationen sowohl über seine Rückhand als auch seine starke Vorhand. Der Zwischenstand lautete damit 7:2 für Dichtelbach und nun wollten alle heimischen Spieler und Fans auch einen Sieg feiern. Doch es sollte noch schwieriger werden als erhofft.

Das Spitzenspiel des Abends zwischen Arturo Pastoriza und Andreas Fahning gestaltete sich offen bis in den letzten Satz. Dort zog beim Zwischenstand von 4:4 der routiniertere Fahning das Tempo noch einmal an und punktete viermal infolge. Die Reaktion von Arturo, der zum 6:8 verkürzte, wurde durch einen anschließenden entscheidenden Netzroller zugunsten des VfR unterbunden. Arturo war bei seiner ersten Niederlage in dieser Saison mit der gezeigten Leistung zwar nicht unzufrieden, jedoch hätte er sich über eine Überraschung gegen das Simmerner Aushängeschild vergangener Jahre sehr gefreut. Torsten wollte parallel an Tisch zwei spielend Richard Seibel wie noch im vergangenen Pokalfinale bezwingen. Doch sein emotionsgeladenes Auftreten brachte Seibel nicht aus dem Konzept, der einen 1:2-Satzrückstand noch zu drehen wusste und immer wieder mit seinem sowohl spinreichen als auch variablen Platzierungsspiel die Dichtelbacher Nummer 2 durch die Box scheuchte. Mit 3:2 und 11:8 im letzten Satz ging auch dieses Einzel an die Gäste.

Nun lag der Fokus auf dem mittleren Paarkreuz. Fabian, der in dieser Saison noch nicht an sein Limit gehen und ganz an die Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen konnte, musste Külzer zum verdienten Viersatzsieg gratulieren. Zu oft traf der Dichtelbacher aufgrund seines schwachen Stellungsspiels den Ball unsauber und ließ damit gute Gelegenheiten ungenutzt. Damit stand es nur noch 7:5 und eine leise Nervosität drohte sich in den Dichtelbacher Reihen auszubreiten. Doch warum nervös werden, wenn man einen NiB in der Mannschaft hat. Nico knüpfte auch im zweiten Einzel an seine vorher gezeigten Leistungen an, riskierte gegen Perez viel und wurde verdientermaßen mit einem erneuten 3:1 belohnt. Diese beiden Siege waren gewissermaßen eine Befreiung - gerade auch im Hinblick auf die letzten guten Auftritte, die leider nicht erfolgreich endeten. Sie werden dem Jugendspieler weiteren Auftrieb und das nötige Selbstvertrauen für die nächsten schweren Spiele geben.

Als ein weiteres Ass im Ärmel des TuS erwies sich der Methusalem des Teams, Gerd Kappes. Auch sein zweites Einzel gewann er in vier Sätzen und behält dabei auch mit nun 5:0 Siegen in dieser Saison seine blütenweise Weste im Einzel. Der taktische Schachzug, Nico in die Mitte und Gerd ins hintere Paarkreuz aufzustellen, ist bislang sehr gut aufgegangen und war rückblickend betrachtet goldrichtig.

Nun steht die Mannschaft nach drei Spielen mit 4:2 Punkten auf dem vorläufigen vierten Rang der Tabelle - eine Leistung die dem TuS die Ligakonkurrenten und sicher auch einige Spieler selbst nicht zugetraut hätten. Leider folgt jetzt eine fünfwöchige Pause für die 1. Herren. Dann geht es jedoch am 20. Oktober gleich mit einem Doppelspieltag zu Hause gegen den TTC Gelb-Rot Trier und den TTC Schwirzheim weiter. Selbstverständlich werden die Hunsrücker auch hier die Rolle des krassen Außenseiters genießen.

Ein herzlicher Dank geht auch an unseren großen kleinen Fan, Jule Riedel, für das schöne Plakat:

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 19. September 2012 um 11:40 Uhr  

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