Nur ein Punkt beim Fünf-Satz-Dilemma

Montag, den 14. September 2020 um 08:33 Uhr Carla Kolumna
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Nachdem vor zwei Wochen das Spiel gegen die TTG Torney/Engers kurzfristig verlegt werden musste, stand für die erste Mannschaft ein Doppelspieltag an. Abends ging es noch zum TTC Wirges II. Mit der Devise „Warum nicht einfach mal groß denken?“  und dem Ziel vier Punkte mitzunehmen ging es nach Engers. Nico Ballbach befindet sich weiterhin mit Schulterproblemen außer Form und gewann in Engers keinen Satz. Anders erging es Arturo Pastoriza. Er konnte gegen Illi wie schon im Auswärtsspiel letzte Saison glänzen und gewann mit 3:1 durch kontrolliertes Angriffsspiel. Sein zweiter Gegner Carmelo Campailla, auf den Arturos Spielstil zugeschnitten ist, war auch im zweiten Aufeinandertreffen nicht zu schlagen - auch wenn Arturo lange kämpfte und sich erst im Entscheidungssatz geschlagen geben musste.

Tobias Weber (Foto) ließ in seinem ersten Einzel nichts anbrennen und gewann 3:0. In seinem zweiten Einzel hatte der favorisierte Grzesik überraschenderweise starke Probleme mit dem Noppenspiel von Tobias. Jedoch unterliefen Tobi immer wieder einfache Fehler. So musste er sich in vier knappen Sätzen geschlagen geben. Auch Dario Stenzhorn begann gegen Grzesik furios und bekam durch sauberes Topspinspiel sogar zwei Matchbälle in Satz Nummer 4, konnte diese aber nicht nutzen und verlor letztlich den Entscheidungssatz. Auch sein zweites Einzel verlor er sehr knapp im vierten Satz. Im hinteren Paarkreuz gab es eine bittere Pille zu schlucken. Sowohl Torsten Musshoff, als auch Joel Mähringer verloren gegen die gegnerische Nummer 5 im Entscheidungssatz. Im anderen Spiel siegten beide ungefährdet. So endete das Spiel mit 4:8. Bitter war hier, dass alle Fünf-Satz-Spiele an die Heimmannschaft gingen. Es ging mit gesenkten Köpfen nach Wirges.

Dort angekommen machte das Sextett des TuS erstmal einen ausgiebigen Spaziergang um den Komplex auf der Suche nach einem Eingang zur Sporthalle. 20 Minuten später entdeckte man dann einen jungen sportlich gekleideten Mann, der sich später als das nicht zu schlagende Brett 1 des TTC entpuppen sollte und die TuS-Akteure zum Eingang führte. Bei der Begrüßung stellte Mannschaftsführer Nico dann klar, Fünf-Satz-Spiele wollen tunlichst vermieden werden. 20 Minuten später glich sein Gegenüber im ersten Einzel des Tages zum 2:2 aus. Während sich Arturo parallel – richtig – im fünften Satz befand. Arturo musste sich dann beugen gegen den TuS-Wanderführer. Der selbe Mist nochmal? Nico konnte glücklicherweise die Aufschlag-Rückschlag-Partie gegen Enderlin, bei der gefühlt zu 90% der Aufschläger einen direkten Punkt erzielen konnte, mit 13:11 im Fünften gewinnen. Auch in seiner zweiten Partie ging es über fünf Sätze. Aber noch mehr Fünf-Satz-Spiele zu gewinnen wäre ja auch absurd. Das Ding ging an den gegnerischen Bohn. Vielleicht aus Dankbarkeit für die Wanderführung, wahrscheinlich aber eher aufgrund der für Nico unblockbaren Spintopspins. Arturo zeigte sich in seinem zweiten Einzel zielstrebig und gewann in drei knappen Sätzen. Im mittleren Paarkreuz zeigte Tobias gegen die starken Gegner was ein gutes Noppenspiel ausmacht. Ballgefühl, Kampfgeist, Souveränität und der ein oder andere Netzroller. Klassischer Noppenveteran halt. Ergebnis zwei 3:1-Erfolge. Dario spielte auch eine gute Rolle in Wirges. Sein erster Gegner zeigte sich aber wenig beeindruckt und gewann drei Sätze in der Verlängerung. Man merkte Dario das Ärgernis an. Leidtragender war dann Witzky in der zweiten Partie: Klares 3:1 zur zwischenzeitlichen 6:4-Führung. Die entstand auch weil Torsten in seiner ersten Partie mit 16:14 im Entscheidungssatz nach langem Kampf gewinnen konnte. Schon der zweite Fünf-Satz-Sieg an diesem Tag! Joel stellte parallel das Gleichgewicht wieder her. Mit einer Niederlage im Entscheidungssatz. Er kam von der Platte zurück mit den Worten: „Wie kam ich überhaupt in den Fünften? Ich treffe nichts heute!“ Gegen eben diese Gegner tat sich aber auch Torsten schwer und musste sich in vier Sätzen beugen. Joel war zwar nach wie vor nicht so richtig zufrieden mit seinem Auftritt, doch plötzlich stand es 10:6 im Entscheidungssatz für ihn. Man wollte ihm zurufen: „Jetzt einmal treffen und den Sieg eintüten.“ Doch die Geschichte mit dem Entscheidungssätzen wäre auch die Cinderella-Story des Jahres gewesen. Joel vergab seine fünf Matchbälle und Wirges jubelte über das 6:6 Unentschieden

Die Bilanz am Ende des Tages: Nur zwei von zehn Fünf-Satz-Spielen gewonnen und nur einen Punkt auf der Haben-Seite. "Man oft the day" Tobias zur Ausbeute: „Ich bin nicht zufrieden. Nach der ersten Runde in Engers dachte ich, wir holen heute vier Punkte!“ Man muss jedoch auch erwähnen, dass eine 3:3 Bilanz nach drei Auswärtsspielen für den heimstarken TuS durchaus in Ordung geht. Jetzt hat das Flagschiff des TuS fünf Wochen Zeit die Form weiter zu steigern und Blessuren auszukurieren, bevor es dann endlich wieder in der Römerhalle heißt: „Ob mit Effet oder Schnitt…“

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 14. September 2020 um 09:48 Uhr